Ob Mensch oder Maschine – beide erzeugen Wärme. Die meiste davon bleibt jedoch ungenutzt. In dem Fall sprechen Fachleute dann von der Abwärme. Sie ist eine Art Neben- oder Abfallprodukt, allerdings eines, das durchaus einen Wert besitzt. Und so gibt es inzwischen immer mehr technische Anlagen, die sich diese Wärmeenergie zunutze machen und sie zurück gewinnen.
Das bekannteste (aber alte) Beispiel hierzu hat jeder in seinem Auto: Der Motor erzeugt beim Fahren Wärme. Damit er nicht heißläuft, wird er gekühlt. Der Kühler gibt diese Abwärme dann wieder an die Umwelt ab. Im Winter aber wird sie genutzt – und das Auto damit von innen geheizt. Ein klassisches Kreislaufsystem.
In etwa so funktioniert das auch in geschlossenen Produktionsanlagen, die quasi nebenbei Wärme erzeugen, diese dann aber wieder wirtschaftlich nutzen. Zum Beispiel für die Fernwärme oder um eigene Kosten zu reduzieren. Auch die Abwärme von Abwässern in der Kanalisation lässt sich heute aufgrund der gleichmäßigen Temperatur rentabel für den Heizungsbetrieb einer Wärmepumpe nutzen. Zugegeben, das hört sich wenig appetitlich an, ist aber sinnvoll und schont Ressourcen.
Vorteile der Abwärmenutzung.
Manche sprechen bei solchen Systemen auch von Wärmerückgewinnung – Vorteile hat sie aber so oder so, egal, wie man es nennt. Exemplarisch seien hier vier davon genannt:
- Es wird Energie genutzt, die ohnehin vorhanden und nicht mehr erzeugt werden muss.
- Abwärmenutzung reduziert die eigenen Ernergiekosten und den Verbrauch.
- Weil weniger Energie verbraucht wird, sinken die Schadstoffemissionen anderswo.
- Die gesparten Kosten machen Anlagen und Betriebe profitabler.
Ein schönes Beispiel der Abwärmenutzung kommt übrigens aus der Bierbranche beziehungsweise der Bitburger Brauerei in der Eifel: Um das Pils zu brauen, muss die Maische erhitzt und später die Würze zusammen mit dem Hopfen gekocht werden. Dabei nutzen die Bierbrauer die anfallende Abwärme gleich wieder zum Vorheizen der Würze oder um die Temperatur des Brauwassers vor dem Maischen zu erhöhen. Ein schöner Kreislauf, bei dem die Energie optimal ausgenutzt wird.
Nur leider geht das nie zu 100 Prozent. Physikalische Gesetze verhindern, dass bei solchen Kreisläufen keine Energie verloren geht. Immerhin: Ingenieure versuchen stetig, diese Verluste zu reduzieren. Im Fachjargon wird das mit sogenannten Wirkungsgraden gemessen. Die sind – je nach Anlage – unterschiedlich hoch, erreichen aber eben keine 100 Prozent. Oder salopp: Ein bisschen Schwund ist halt immer…
Über den Autor.
Jochen Mai war von Dezember 2011 bis November 2013 Social Media Manager bei Yello Strom. Als leidenschaftlicher Blogger hat er natürlich auch hier im Bloghaus mitgeschrieben.
Der Beitrag Abwärme – Yello erklärt’s. erschien zuerst auf Yello Bloghaus.